Videokonferenzen klingen attraktiv, weil man nicht tippen muss wie beim Chat und sich nicht nur hört, sondern auch sieht. Videokonferenzen sind aber für alle Beteiligten anspruchsvoll, sowohl technisch als auch didaktisch:
Es wird eine leistungsfähige Infrastruktur bei allen Beteiligten benötigt (Gerät und Internetzugang).
Es wird eine passende Software / ein passender Dienst benötigt.
Die Teilnehmenden müssen diese Software bedienen können.
Die Teilnehmenden müssen wissen, wie man sich in einer Videokonferenz benimmt und sich an vereinbarte Verhaltensregeln auch halten.
Ähnlich wie im klassischen Frontalunterricht sind die Teilnehmenden einen Grossteil der Zeit passiv; sie hören und schauen nur zu.
Es wird von den Teilnehmenden ein hohes Mass an Konzentration abverlangt. Es ist deutlich anstrengender, sich per Videokonferenz zu unterhalten als live.
Drei bewährte Plattformen
Für Schulen haben sich in den ersten zehn Tagen der Schulschliessung folgende Videokonferenzplattformen bewährt:
Wer nicht eine der drei oben genannten Plattformen verwenden will/kann, kann unsere grosse und weiterhin wachsende Videoplattformen-Übersicht konsultieren.
Didaktische Empfehlungen
Versuchen Sie Videokonferenzen vielleicht nicht gleich als erstes E-Learning-Projekt, sondern erst, nachdem Sie etwas Erfahrung gesammelt haben.
Setzen Sie Videokonferenzen mit der ganzen Klasse sparsam ein. Sie können emotional wichtig sein, sind aber meist nicht sehr effizient.
Starten Sie nicht gleich mit der ganzen Klasse, sondern zuerst mit kleineren Gruppen aus der Klasse. Auch im Präsenzunterricht unterhalten Sie sich immer wieder mit kleineren Gruppen der Klasse.
Es ist anspruchsvoll, Inhalte virtuell darzustellen und gleichzeitig auf die Technik, auf den Chat, auf die Reaktionen der Schüler/innen zu achten. Vielleicht ist es ja möglich, dass Sie Ihre ersten Videokonferenzen gemeinsam mit einer Kollegin/einem Kollegen durchführen. Eine/r behält die Technik im Auge, der/die andere kümmert sich um den Lernprozess.
Bilden Sie nicht ganze Unterrichtseinheiten online ab. Es genügt oft ein kurzer Input, danach können die Schüler/innen Arbeitsaufträge zu Hause erledigen, danach machen Sie eine weitere kurze Videokonferenz zu Rückfragen, Lob, Feedback, etc.
Technische Empfehlungen
Bei vielen Videokonferenztools kann man einstellen, dass die Teilnehmer/innen grundsätzlich stumm geschaltet sind. Wer sprechen möchte, kann die Hand heben und dann kann das Mikrofon vom Lehrenden freigegeben werden. Das sorgt für Ordnung und Verständlichkeit.
Es lohnt sich, den Teilnehmenden zu erklären, wie man das eigene Mikrofon und die Kamera ausschaltet.
Ein Headset verbessert meist die Tonqualität, verhindert Rückkopplungen und vermindert Störgeräusche. Dafür eignen sich auch Smartphone-Kopfhörer, die über ein Mikrofon verfügen (z.B. die mit iPhones mitgelieferten Kopfhörer)
Wichtig: Machbar versus wünschbar! Aktuell funktionieren viele Kommunikationsplattformen aufgrund der massiv gestiegenen Nutzung nicht oder nur sehr eingeschränkt. Überlegen Sie deshalb: Braucht es eine Videokonferenz? Muss sich die ganze Klasse in einem Videochat treffen? Muss man mich wirklich sehen, wie ich spreche oder reicht es einfach zu hören, was ich sage?
Quelle: Videoconferencing Alternatives: How Low-Bandwidth Teaching Will Save Us All
Der Primarlehrer Dominik Kohler schreibt am 15.03.2020:
Nach 20 Minuten kamen wir zu folgender Erkenntnis:
Videokonferenz mit allen SuS klappt nicht und ist auch nicht sinnvoll. Videokonferenzen werden künftig im individuellen Austausch und Kontakt zwischen Lehrperson und SuS eingesetzt.
Dies ist ein im März 2020 von der Pädagogischen Hochschule Schwyz initiiertes Wiki und vereint Inhalte verschiedener Pädagogischer Hochschulen.
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