Vorsicht bei Vergleichen:
Dieser Notfall-Fernunterricht ist einzigartig
In der aktuellen Corona-Krise unterrichten Lehrpersonen Schülerinnen und Schüler, die nicht im Schulzimmer, sondern ausschliesslich zu Hause sind. Dies ist eine in verschiedenster Hinsicht einzigartige Situation. Bei Vergleichen ist deshalb Vorsicht angebracht.
- Kein Homeschooling: Es ist nicht Homeschooling, bei dem Eltern die Kinder zu Hause unterrichten. Im Gegenteil sind Eltern zwar anwesend, aber oft absorbiert durch Home-Office und/oder existenzielle Ängste in der Krise.
- Kein normaler Fernunterricht: Es ist auch kein normaler Fernunterricht, der von langer Hand geplant wird und zum grossen Teil ort- und zeitunabhängiges Lernen ermöglicht.
- Nicht das Gleiche wie "Lernen mit digitalen Medien": Es ist auch nicht das Gleiche wie "Lernen mit digitalen Medien". Zwar beruht der Unterricht aktuell stark auf digitalen Medien (ausser Material wird per Post oder mit Boten hin- und hertransportiert). Aber viele bekannte Konzepte von "Lernen mit digitalen Medien" erfordern die Präsenz der Schülerinnen und Schüler vor Ort.
Fazit: Die aktuelle Situation ist für den deutschsprachigen Raum absolut neu und es existieren praktisch keine Erfahrungen, die sich 1:1 übernehmen lassen. Selbstverständlich lassen sich Erfahrungen aus dem Fernunterricht, Homeschooling und "Lernen mit digitalen Medien" nutzen – sie müssen aber mit Vorsicht genossen werden.
Literatur: